Überwachungskapitalismus ist sowohl eine hilfreiche Ressource als auch eine schädliche Technologie


Überwachung, die auch Monitoring genannt wird, wurde in den letzten Jahren zum Teil verschiedener Lebensbereiche. Tatsächlich gibt es immer weniger Lebensbereiche, die von Überwachungssystemen noch frei sind, also, was ist eigentlich Überwachung?
Es steht außer Zweifel, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie große Fortschritte gemacht hat. Diese Entwicklung bedeutet neue Möglichkeiten im Monitoring-Bereich. Überwachung ist ein Prozess der Beobachtung, um Informationen von Objekten, Personen, Personenvereinigungen und Gegenstände zu erhalten. Maßnahmen der Überwachung können positiv sein z.B. um die Sicherheit des menschlichen Lebens zu erhöhen, Naturphänomene zu beobachten, den Wert von Gebäuden und Investitionen zu erhalten und zu militärisch-nachrichtendienstlichen Zwecken. Der Begriff Überwachung wird jedoch auch teilweise negativ konnotiert. Ein Beispiel ist ein Überwachungsstaat, in dem den Staat seine Bürger überwacht.
Shoshana Zuboff spricht über das Konzept des Überwachungskapitalismus, demnach die persönlichen Daten von Menschen für marktökonomische Entscheidungsfindungen genutzt werden. Die Daten werden genutzt, um Werbung an den Interessen der Internetnutzer zu orientieren. Daten aus verschiedenen Online-Aktivitäten werden verwendet, wie das Kaufverhalten im Internet, also, welche Produkte gesucht werden und dann entweder gekauft oder nicht-gekauft werden, das Kommunikationsverhalten, d.h. mit wem man, wie oft und wie lange per Telefon oder WhatsApp kommuniziert man, das Such- und Reiseverhalten über Buchungsplattformen, das Unterhaltungsverhalten in Form von Videoschauen auf Youtube, Tiktob, Instagram usw. Allerdings verstehen die Überwachungskapitalisten, dass je mehr Menschen über die Einflussnahme dieser markt-ökonomischen Strukturen auf die eigene Selbstbestimmung Bescheid wissen, desto mehr Leute werden Wege suchen, um sich zu schützen. Aus diesem Grund gibt es manchmal sehr subtile Formen der Zustimmung zur und Transparenz über die persönliche Datennutzung. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Zuboff erwähnt, dass diese  Erfindung von Google neue Möglichkeiten für marktbeherrschende Unternehmen eröffntet. Tatsächlich konkurrieren die Unternehmen aus allen Bereichen, um die Verhaltensdaten der Internetnutzer zu sammeln und damit sie Vorhersagen treffen können, was, wann und wie die Nutzer fühlen und kaufen werden. Sie warnt jedoch vor der immer wachsenden Macht von Google, Facebook und andere Internet-Seiten. Da Überwachungskapitalismus verborgene Mechanismen für Datenextraktion und Kontrolle beinhaltet, könnte diese Technologie die Kernwerte wie Freiheit, Demokratie, die Privatsphäre und die Wirtschaftsordnung bedrohen.
Trotz des Wissens über die Einflussnahme des Überwachungskapitalismus fällt es den meisten Leute schwer, sich von den digitalen Dienstleistungen und Produkten der Überwachungskapitalisten zurückzuziehen. Ein Grund dafür ist die Abhängigkeit von verschiedenen Internetkanälen, auf die sich Menschen für ihre täglichen Aktivitäten verlassen, wie z.B. für die Arbeit, Bildung, Gesundheitsfürsorge und den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen. Zudem ist es auch bequem wenn man Suchvorschläge und zu seinem Geschmack passende Empfehlungen vorgeschlagen bekommt. Spotify weiß zum Beispiel in der Regel eher was dein Lieblingssong ist als deine beste Freundin oder du selbst.
Kurz gesagt, ist Überwachungskapitalismus eine großartige Ressource für viele Firmen, die aber auf demokratischen Prinzipien und der freien Selbstbestimmung basieren sollte. 

Rebecca Muscat

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